Schlank ohne Sport
Na das ist doch mal ne Ansage!
Klingt nach Sportmuffel Nr.1
Klingt nach mir!
Ich bin schon seit September dabei
mein Gewicht zu reduzieren und habe
bisher 11 kg geschafft - wie genau, dass
erzähle ich euch in ein paar Wochen
ganz ausführlich. Versprochen.
Jedenfalls bin ich jetzt fast am Ziel.
es fehlen noch so drei Kilo dann
wäre es für mich perfekt. Ich kann
wieder Sachen tragen, die ich schon
Jahre nicht mehr an hatte. Es ist
so ein herrliches Gefühl.
Und plötzlich geisterte dieses Buch
durch unsere Bärbelgruppe und ein
paar Bärbels wollten mitmachen,
bei der Detox - also Entgiftungswoche.
Eine hatte mit drei Kilo Verlust schon
gut vorgelegt und ich war hochmotiviert.
Der Wochenplan sah wie folgt aus:
Montag: Obst (außer Bananen)
Dienstag: Gemüse (außer Pilze und Hülsenfrüchte) + 1 Kartoffel
Mittwoch: Obst und Gemüse - ansonsten wie oben
Donnerstag: Bananen und Gemüsesuppe
Freitag: Tomaten, Fleisch und Gemüsesuppe
Samstag: Fleisch, Gemüse und Gemüsesuppe
Sonntag: Naturreis, Gemüse und Fruchtsäfte
Nun bin ich ja von Natur aus, zum einen
sehr skeptisch und zum anderen will
ich immer alles ganz genau wissen.
Wieso, weshalb, warum?
Ganz ehrlich?! Dieser Plan erschien mir
von Anfang an schwachsinnig!
Und nochmal ehrlich?!
Das hat sich bis heute nicht geändert.
Ausgemachter Kokolores!
Dabei bin ich alternativer Medizin und
Denkweise gegenüber absolut aufgeschlossen
und vertraue auf Dinge die man vielleicht
nicht erklären kann. Ich will mich auch
nicht zur Ernährungsexpertin aufschwingen.
Allerdings beschäftige ich mich schon
mein halbes Leben mit diesem Thema.
Außerdem ist mein Mann Lebensmittel-
chemiker und wir sind Beide zu dem Schluss
gekommen, das dieser Plan ernährungs-
wissenschaftlich und auch sonst
absolut keinen Sinn macht.
Schade das auch das Buch da nicht
zur Aufklärung beiträgt, da die
Erklärungen oberflächlich,
nichtssagend und teilweise völlig aus
der Luft gegriffen sind. Mir fehlen logische,
nachvollziehbare und fundierte Aussagen
zur Reihenfolge der Tage, Mengen und
Zusammensetzung der Lebensmittel.
Alles schien mir willkürlich und
ohne roten Faden. Ich hatte 1000 Fragen
und keine Antworten. Warum am Di.
EINE Kartoffel morgens? Warum ist
die Größe egal, aber nicht die Anzahl?
Warum am vierten Tag nur Bananen?
Warum nicht am fünften? Oder am
zweiten? Oder, oder, oder?
Trotzdem habe ich es diszipliniert
durchgezogen und mich penibel an
die Anweisungen gehalten.
Seid ihr neugierig, was sich final auf
der Waage getan hat? Lächerliche
0,5 kg!!! Dieses Ergebnis kann
ich mit einer gesunden, fett- und
zuckerarmen Ernährung LOCKER in
einer Woche abnehmen, wenn ich täglich
nur zwischen 500 und 1000 Kalorien
zu mir nehmen würde, wie es diese
Woche der Fall war. Ich bin gespannt
auf den Jojo-Effekt, der ja angeblich
ausbleiben soll...
Zu dem habe ich extrem
wenig Eiweiß gegessen und das auch
nur in Form von Fleisch, denn Hülsenfrüchte,
Milchprodukte und Eier waren ja verboten,
dass ich also sicher gehen kann das
das verlorenen Gewicht zu 100%
aus Muskelmasse besteht.
Na toll! Wo eh schon nix da ist.
Mein Fazit:
Pro:
1. Ich hatte tatsächlich keinen Hunger.
2. Ich war erstaunt wie oft man sonst aus
Appetit isst und nicht aus Hunger. Obst zB.
esse ich nicht so übermäßig viel und gerne.
Die empfohlene Menge 2 Hände voll am
Tag - ja - aber mehr muss nicht sein. Also
war Tag 1 eine echte Herausforderung.
Ich habe das Essen so lange vor mir her
geschoben bis ich wirklich Hunger hatte.
3. Was ich nie gedacht hätte, man kann
auch ohne Eiweiß UND Kohlendydraten,
also nur von Gemüse richtig satt wird.
Kontra:
1. Ich war EXTREM übellaunig und
angespannt die ganze Woche über.
Mein Mann meinte schon, er ist froh
wenn der Mist endlich vorbei ist.
2. War ich antriebslos und schlapp.
Hatte Kopfschmerzen und keine
Lust zu irgendwas. Schrecklich!
Abschließend kann ich sagen, das ich
allgemein der Meinung bin, das es im Leben
immer auf ein gesundes Mittelmaß ankommt
und zwar in allen Bereichen des Lebens.
Jede Art von Extrem halte ich für ungesund.
Das vergiftet den Körper und den Geist
und das ist nicht gut.
Ich ärgere mich etwas über mich
selbst, dass ich mich darauf eingelassen
und so gegen meine Überzeugung
gehandelt habe, wo ich doch in den
Wochen vorher gesehen habe, das man
mit einer gesunden, abwechslungsreichen,
fett- und zuckerarmen Ernährung
wunderbar und ohne Stress
viel Gewicht verlieren kann.
Natürlich muss man diszipliniert sein,
aber bei aller Disziplin darf der Genuss
nicht zu kurz kommen. Auch das ist,
neben einer schönen Figur, Lebensqualität!
So habe ich auch die Erkenntnis für mich
gewonnen, das Low Carb gar nicht mein
Ding ist. Ich brauche für mein körperliches
und seelisches Wohlbefinden ab und an
mein Vollkornbrot, Kartoffeln, Nudeln,
Schokolade, Kuchen und Eis.
Alles in Maßen natürlich, aber ganz
darauf zu verzichten erscheint mir
nicht nur unnatürlich sondern
regelrecht sinnlos. Ich will gute Laune!
Und ich bin mir sicher das man
mit einseitiger Ernährung seinem
Körper nichts Gutes tut.
Doch bei der Ernährung ist es wie mit
der Kindererziehung. Da setzt jeder
andere Prioritäten und geht seinen
ganz individuellen Weg.
Die Meinung der Bärbels zu der Detox -
woche ist auch eher durchwachsen.
Einige werden die Woche wiederholen.
Ich ganz sicher nicht!
Einige werden vielleicht sagen, das es
beim Entgiften ja auch nicht vorrangig
um´s Abnehmen sondern ums
Entgiften geht. Aber selbst dazu
bietet das Buch keine vernünftige
Erklärung und wenn dann nur
äußerst lückenhaft!
Und jetzt genieße ich mein erstes
schönes Frühstück seit einer Woche.
Mit Brötchen und Cappu und einem
Frühstücksei. Ich werde es soooo
genießen!!!!!!
Liebe Grüße aus Berlin
Doreen