Freitag, 29. April 2016

Typisch für... meine Kindheit - Hans Dampf in allen Gassen

Ein spannendes Thema, welches Kebo da vorgeschlagen hat.
Tausend Gedanken hüpfen in meinem Kopf umher wie ein 
großer bunter Flummi. Gar nicht so leicht ihn unter  
Kontrolle zu bringen und einen roten Faden zu finden.

Wenn ich an meine Kindheit denke, macht sich 
augenblicklich ein riesiges warmes Gefühl in mir breit. 
Das Gefühl einer, von allem unbelasteten Freiheit,
für die ich meinen Eltern unheimlich dankbar bin.

Nicht dass der Eindruck entsteht, meine Eltern wären nicht
streng gewesen. Wenn es um Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit,
Ehrlichkeit und Manieren ging, gab es keine Kompromisse!
 Aber wenn ich mich an diese Regeln gehalten habe,
hatte ich wirklich alle Freiheiten und konnte den lieben, 
langen Tag tun und lassen was ich wollte.


 Im Grunde hatten sie auch kaum eine Wahl. Beide haben
42 Wochenstunden gearbeitet und mussten sich einfach
darauf verlassen, das bei mir alles läuft.  

Ich brauchte nie im Haushalt helfen - was wahrscheinlich 
auch daran lag, dass meine Mutter eine Überperfektionistin
ist und ich es ihr so und so nicht hätte Recht machen können.

Auch meinen Aktivitäten für die Schule haben sich auf ein
Minimum beschränkt - auf´s Mappe packen quasi.
Zum Glück war ich trotzdem eine gute Schülerin und ich
bin mir auch heute noch sicher, dass ein paar Einsen mehr
auf dem Zeugnis, mich nicht weiter gebracht hätten im Leben.
Dafür hatte ich soviel mehr Zeit, für alles was mir 
Spaß gemacht hat - das ist unbezahlbar!


Deshalb mein ständiger Appell an alle Eltern und Lehrer:
Lasst die Kinder so lange es geht Kinder sein!
Der Leistungsdruck und die Tretmühle des Lebens, die 
Pflichten und die Verantwortung kommen noch früh genug!
Diese unbelastete Zeit im Leben ist so kurz.

Wenn ich mich als Kind vor mir sehe, dann sehe ich eine
fast schüchterne und trotzdem ideenreiche, phantasievolle
und kontaktfreudige Weltenbummlerin. Gut, territorial 
gesehn war meine Welt schon ein wenig kleiner als 
heute und beschränkte sich maximal auf das sozialistische 
Ausland. Und das auch nur deshalb, weil mein Vater mir 
immer soviel wie möglich von der Welt zeigen wollte.


 Die Liebe zum Reisen habe ich also von meinem Vater.
Danke Papa! Für deinen unermüdlichen Einsatz uns
schöne Urlaubsreisen zu organisieren, was damals
 nicht einfach war - vom Geld mal ganz abgesehen.

Ich kann mich an überhaupt keine Ferien erinnern, in denen ich
nicht verreist war . Egal ob Sommer- ,Winter oder Herbstferien. 
Wenn ich nicht mit meinen Eltern an der Ostsee oder im Süden der
DDR im Skiurlaub war, dann war ich mit dem Chor unterwegs,
bei meiner Cousine in Mecklenburg oder im Ferienlager.


Zehn Wochen Ferien im Jahr in denen ich nur "auf 
Achse" war. Hans Dampf in allen Gassen! Manchmal hat 
es uns sogar ins Ausland verschlagen. Zur Konfirmation nach 
Budapest oder mit dem Flugzeug für einen Tag nach Prag. 
Sogar bis nach Polen bin ich gekommen - mit dem Chor.

Der Eisenbahner Kinderchor. Ein weiteres großes
Thema meiner Kindheit. Der Chor war relativ bekannt und
abgesehn von den 2 Proben jede Woche sind wir oft aufgetreten.

Kennt jemand von euch die Sendung "Ein Kessel Buntes?"
Da war ich ein paar mal im Fernsehen zu sehen und in 
dieser Kindersendung mit Wolfgang Lippert "Hey du"

Kennen wahrscheinlich nur die "Ossis" - wenn überhaupt... 
Und der Lippert ist ein richtiger Idiot, total unsympathisch, 
aber das nur am Rande. Das war schon eine aufregende Zeit,
 in der ich viel rumgekommen bin.


 Langeweile kam (und kommt) in meinem Sprachgebrauch
nicht vor. Wenn ich nicht mit Freunden verabredet oder bei
denen zu Besuch war, habe ich in meinem Zimmer gesessen 
und gelesen, gebastelt, gemalt und geschrieben.
 Viele Gedichte! Und sehr viele Briefe!

Da ich immer und überall Freundschaften geschlossen 
habe, hatte ich unzählige Brieffreunde. Hunderte Briefe gingen
damals hin und her und es gab nicht einen Tag an dem der 
Briefkasten leer war. Meine Eltern haben immer nur den Kopf 
geschüttelt und gefragt "WAS schreibst du da eigentlich alles?"


Mein Mann meinte neulich mit Blick auf den Blog "Na das 
hat sich ja bis heute nicht geändert." Nee! Eigentlich hat 
sich gar nichts geändert. Ich reise immernoch viel und gerne.
Ich singe im Kirchenchor - davor Musical und im Gospelchor
und ich lerne hier wieder so viele nette Menschen kennen,
mit denen ich mich oft und gerne austausche.

Nur eine Sache ist anders als damals:
Ich bin nicht mehr so frei in allem.
Aber das ist schon in Ordnung.
 Ich bin ja jetzt auch erwachsen ☺.


 Das war also ein kleiner Exkurs in meine Kindheit
Mit meinen heutigen Freitagsblümchen will ich mich
verabschieden und wünsche euch ein sonniges Wochenende.


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen

☺☺☺

Dienstag, 26. April 2016

Emoji - Muffins

Seid gegrüßt ihr unzähligen 
Elternvertreter und Bitte- & Dankesager!
Warum bin ich nicht erstaunt?
Weil ich wusste, dass wir vom selben Schlag sind!
Mehr muss man dazu nicht schreiben.

Heute will ich mich auch wirklich kurz
fassen, denn ich habe in meinem Blog scroll
so viele interessante Überschriften gesehn, 
dass ich mich schon auf´s Lesen freue! 

Ich wollte euch eigentlich auch bloß
die Muffins zeigen, die Hugo dieses 
Jahr zum Geburtstag von uns bekommen 
hat. Leider hatte ich, dadurch das ich
den Abend vorher in der Schule geschlafen
habe, keine Zeit mehr zum Fotografieren.


Deswegen müsst ihr heute mal mit dem Material
Vorlieb nehmen, das zur Verfügung steht.
Aber man kann ganz gut sehen wie sie so
geworden sind. Eigentlich wollte ich alle 
Striche aus schwarzen Fondant machen...

...aber man steckt nicht drin in dem Zeug.
Manchmal ist es relativ fest und elastisch.
Und manchmal hast du es eine Minute in der 
Hand und es ist nur noch ein weicher Brei.

So wie bei diesem :-( Na ja, zum Glück
hatte ich noch Lebensmittelstifte im Haus
und so musste es eben so gehen. Es hat  mich
zwar nicht so richtig befriedigt, aber Hugo´s
Klassenkameraden war das völlig Wurscht!
Die fanden die Muffins cool und lecker.


Hier noch mal der Rest der Bande.
Und das war es auch schon!

Ich geh jetzt erstmal meinen Mutter-
und Hausfrauenpflichten nach und 
freu mich schon auf´s Lesen heute Abend.
Und auf "Sing meinen Song" - meine
absolute Lieblingssendung ♥♥♥


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen

Verlinkt bei:


Heute auch wieder "Notes of Berlin"



☺☺☺

Samstag, 23. April 2016

Blumiger Samstagsplausch + tränenreiche Buchvorstellung

Heute fehlt mir irgendwie die Energie
für einen kreativen Posttitel. Deswegen
einfach mal so wie es ist.

Die letzten Tage war ganz schön viel los
bei mir, deswegen hatte ich so gut wie 
keine freie Minute, um mich hier bei
euch rumzutreiben. Unser Geburtstags-
Marathon nimmt langsam wieder Fahrt auf.

Am Donnerstag hatte Hugo´s Klasse 
eine Lesenacht und ich hatte mich, in einem 
Anfall von Wahnsinn, dazu bereit erklärt,
mit in der Schule zu schlafen. Zum Einen 
weil sich, wie immer, so gut wie niemand
gefunden hat die Klassenlehrerin zu 
unterstützen. Zum Anderen, weil Hugo 
 am Freitag - also gestern Geburtstag hatte.

 

Ist das bei euren Kindern in der Schule oder
im Kindergarten auch so, dass egal was anliegt:
Osterkörbchen basteln, Sommerfest, Kuchenbasar...
es immer die selben 3-4 Eltern sind die sich
engagieren? Ich frag mich immer was die 
anderen 24 Elternpaare denken.

Jedenfalls war das ne kurze Nacht. Ich denke es
lag am Vollmond, denn die Kinder waren 
kaum unter Kontrolle zu bringen. Trotzdem
hat es Spaß gemacht und Hugo war selig.

Die Freitagsblümchen sind übrigens diesmal
direkt aus dem Garten. Ich finde die Christrose
hat ein total schönes Muster und die Tulpe 
eine tolle Farbe. Zusammen mit meinem neuen
Parfum und dem coolen 5-Jahres-Tagebuch
das ich bei Kerstin&Ich entdeckt habe,
bildet es eine kleine Dekoeinheit bei mir am Bett.


Ich war lange auf der Suche nach einem neuen
Duft. Es ist gar nicht so einfach etwas zu finden, 
mit dem man sich rund herum wohl fühlt.

So, jetzt aber weiter mit meiner Woche.
Gestern haben wir dann Hugo´s Geburtstag gefeiert.
Zunächst mit der buckligen Verwandtschaft.
Ach, das war wieder schön. Ich mag es so wenn
wir alle zusammen sind, schön essen und feiern.

Zu fortgeschrittener Stunde wurden dann wieder
die Babyalben der Kinder aus dem Keller geholt,
durchgeblättert und in Erinnerungen geschwelgt.
Meine Tochter meinte, dass so ein Album doch
etwas ganz anderes wäre als ein Fotobuch.


Da hatte ich die Idee, den großen Kindern 
zum Geburtstag ein weiteres Kinderalbum
zu kleben, aus den ganzen einzelnen Fotos die 
in Kisten im Keller verstaut sind.

Heute haben wir nur einen Tag um zu regenerieren
und morgen steigt dann der Kindergeburtstag...
Also nehmen ich mir jetzt noch die Zeit für 
eine kleine Buchvorstellung.

Beim Lesen ist es ja so bei mir, entweder 
muss es ein richtig spannender Thriller sein 
oder so ein Buch bei dem man sich die 
Augen aus dem Kopf heulen könnte 
(was bei mir relativ schnell passieren kann)

Das Buch welches ich heute vorstelle, gehört zur
zweiten Kategorie. Zum Glück habe ich es in 
unserem Kurzurlaub in Stralsund im Schwimmbad
gelesen, so konnte ich relativ unauffällig in den
Ärmel meines Bademantels schnuffeln ☺


Morgen kommt ein neuer Himmel

Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf
einer Liste mit Lebenszielen. Heute mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett 
mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job und eine schicke Wohnung.

Doch als ihre geliebte Mutter stirb, taucht die Liste wieder auf: Seinerzeit von ihr
 aus dem Mülleimer gefischt hat sie die Liste aufgehoben und deren Erfüllung 
zur Bedingung dafür gemacht, dass Brett ihr Erbe erhält.

Aber Brett ist nicht mehr das Mädchen von damals! Ein Pferd kaufen? Die 
große Liebe finden? Ein Baby bekommen? Was hat ihre Mutter sich bloß dabei gedacht? In ihrem Testament fordert sie Brett dazu auf ihr Leben komplett zu ändern. Brett ist fassungslos. Wie kann ihre Mutter sich derart in ihr Leben einmischen?

Um sie zu unterstützen, hat ihre Mutter ihr mehrere Briefe hinterlassen.
Briefe mit so viel Liebe, Weisheit und Wärme, wie sie nur eine Mutter geben kann.
Briefe, die Brett dazu aufrufen, etwas zu riskieren, ihre Träume nicht aufzugeben 
und ihr Leben in die Hand zu nehmen - denn nur sie selbst kann es ändern.

Meine Meinung dazu:

Das Buch liest sich gut weg und geht ans Herz, so dass man es am Liebsten
gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das mit den Briefen, hat mich etwas an "P.S. Ich liebe Dich" erinnert, bei dem ich auch dauerhaft in Tränen aufgelöst war.
Das die Geschichte vorhersehbar und nicht sonderlich realistisch ist, fand ich nicht so schlimm, weil sie mich trotzdem exzellent unterhalten hat.


Also, wenn ihr mal in rühreseliger Stimmung seid 
oder kommen wollt, kann ich euch diese Buch 
wärmstens empfehlen. Wer nah am Wasser gebaut
hat, sollte es vielleicht besser zu Hause lesen.

Jetzt werd ich mal noch ne winzig kleine Blog-
runde drehen, bevor ich den Rest für morgen 
vorbereite. Euch wünsche ich noch eine erholsames
Wochenende - macht es euch nett!


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen.


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Dienstag, 19. April 2016

"Ganz nah dran" - am Mistkäfer

Wie wäre es denn, jetzt wo der 
Frühling erwacht ist, mit einer netten 
Käfer-Fete am Kindergeburtstag?!

Die Idee kam mir vorgestern, als ich 
für Hugo eine Maske basteln musste.
Er war der Mistkäfer in einem
Theaterstück, das heute in der 
Schule aufgeführt wurde. 

 

Als sie so fertig vor mir lag, dachte ich, 
dass man eigentlich noch eine 
Marienkäfer-, eine Maikäfer- und eine 
Kartoffelkäfermaske dazu basteln könnte.

Wie gerne hätte ich euch ein paar 
Vorlagen zum downloaden gemacht, 
aber ich weiß gar nicht wie das geht.
Muss ich mich mal mit auseinandersetzen.

Aber eigentlich ist es gar nicht so schwer.
Man macht sich eine kleine einfache Skizze,
malt das Ganze noch mal auf farbigen
Tonkarton und schneidet es aus.


Ich hatte kein Gummiband zur Hand.
Also habe ich einfach schwarzes Satinband
genommen und an beiden Seiten angeklebt.
Dadurch hat es was von einer venezianischen 
Maske und sieht gleich viel edler aus.

Also ran an die Masken, dann kann die 
große Käfer-Sause starten. Deko dazu 
findet man ja ziemlich einfach, z.B. in
Form von kleinen Schokokäfern.

Anderes Thema und mir fällt gerade keine
sinnvolle Überleitung ein. Also Nicole von
Niwibo hat ja netter Weise die Montags-
Makro-Linkparty quasi übernommen.


Und heute bin ich zum 1. Mal mit dabei.
Mein Mann war kürzlich wieder in Prag auf
Dienstreise und hat mit was ganz Schönes 
mitgebracht. Verrückte Buntstifte!

Mit dem Malen muss ich mich noch etwas
einfuchsen, aber zum Schreiben sind sie 
schon mal echt genial. So schön.

Ich könnte sie einfach nur ansehen und mit
den Fingern darüber streicheln. Klingt 
jetzt vielleicht blöd, aber sie fassen sich
so schön an, so glatt.


Und sie sehen so super schön aus.
Jetzt noch mal, extra für euch, geh ich ganz 
nah ran, und nehme mit diesem Post und den 
Buntstift-Bildern an Nicoles Aktion teil.


Und weil wir hier gerade so schöne 
bunte Bilder haben, schiebe ich meine
Orange-Collage gleich noch hinterher.


Es war gar nicht so schwer wie ich dachte!
Es hat auch gar nicht alles aufs Bild gepasst 
und ich musste wieder aussortieren.

Hier noch mal die ersten drei Monate
im Überblick. Eine Collage der Collagen ☺


Sieht doch schön aus! Oder?
Ansonsten habe ich das ganze Wochenende
an Nähmaschine gesessen und eine ganz
süße Gardine für´s Prinzessinnen-Zimmer
genäht. Ich bin so stolz, weil sie so schön
geworden ist und alles so gut geklappt hat.

Vielleicht wird doch noch eine Näherin
aus mir. Neulich habe ich Kissenhüllen
mit Hotelverschluss genäht. Das ging
ratz-fatz. Genau das Richtige für mich.

Gut meine Lieben. Schluss für heute!
Ich wünsche euch eine wunderbare Woche!


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen


Verlinkt bei:
creadienstag
Niwibo - Ganz nah dran
Rösi - 5 Minuten Collage im April 

 "Notes of Berlin"


☺☺☺

Freitag, 15. April 2016

Die Sache mit der Höflichkeit

Passend zu meinem letzten Berlinzettel möchte ich heute 
mal das Thema Höflichkeit aufgreifen. Schwieriges Thema!
Zuminstest hier bei uns in der Hauptstadt. Der Berliner an sich dosiert 
dieses kostbare Gut äußerst sparsam,  als könnte es sich abnutzen.

So als hätte er Angst zu oft "Bitte" und "Danke" zu sagen. Vielleicht ist
es ja dann irgendwann alle. Und dann? Spare in der Zeit, dann hast
du in der Not! Könnte ja sonst noch jemand auf die Idee kommen, 
man hätte ein, wie auch immer geartetes, Interesse aneinander.

  Dabei ist es eigentlich gar nicht schwer. Für den Anfang würde ja 
schon ein freundliches "Guten Tag" reichen. So für den Einstieg...
 Kennt ihr das? Ihr kommt in ein Wartezimmer. Mein "Guten Tag" trifft 
voll auf eine Wand des Schweigens. Für mich irgendwie befremdlich.


 Oder beim Bäcker, auch da wird sich nicht lange mit freundlichem 
Vorgeplänkel aufgehalten. Mit einem "Bitteeeee" wirst du von der 
grantig-gestressten Verkäuferin aufgefordert zügig deine 
Bestellung abzugeben um dann unverzüglich abzuzischen.

  Dabei bin ich gar nicht die große Smaltalkerin. Aber so ein paar 
nette Worte würden ihr und mir einfach ein gutes Gefühl geben. Ich geb 
also meine Bestellung auf: "Ich hätte bitte gerne eine Streuselschnecke"
Hingeknallt, Preis genannt, Tschüßikowski, sieh zu das du Land gewinnst.

Im Gehen höre ich "Bitteeeee"/ "5 Schrippen und´n Vollkornbrot"/
"vier fufzich" So geht das! Zak, zak! Ich schüttel den Kopf und gehe.


In meiner Schulcafeteria arbeite ich permanent und erfolgreich
daran, die Kinder zu ermutigen in ganzen Sätzen zu bestellen.
Meistens gib´s n flotten Spruch, so in der Art " Du bist auch kein 
Mann der großen Worte, wa..." Dann wissen sie schon was ich
meine und es läuft wie geschnitten Brot. Bei den Jungs zumindest.
Die Mädchen tun sich da schon etwas schwerer.

  Vor 2 Jahren kam eine Schülerin der 7. Klasse zu mir - Gymnasium,
wo man ja annehmen könnte das die Kinder dort einem nicht ganz
bildungsfernen Elternhaus entstammen. Im Wegdrehen sagt sie 
"Hamburger" Ich warte erst mal ab. Vielleicht kommt ja noch was.

Nach einer Weile dreht sie sich wieder zu mir um, sieht mich an als
wäre ich geistig minderbemittelt und sagt dann ganz langsam
"Ham...Bur...Ger!?" Ich bleib cool: "Ja, hab ich verstanden.Wat is damit?"
"Ja, will ich haben" / "Haste nicht gesagt. Versuch´s noch mal im
ganzen Satz" Sie verdreht die Augen "Kann ich einen Hamburger?"
Im Geiste denke ich 'WAS??? Bunt anmalen, kaufen, tanzen? Was?'

Aber jetzt kommt der Knaller. Ich geb ihr den Hamburger.
Sie dreht sich um und geht. Ich: "Du hast vergessen Danke zu sagen!"
Sie: "Wieso? Ich hab doch dafür bezahlt!" Wer mich kennt, hat mich
sicher noch nicht oft sprachlos erlebt. In dem Moment war ich es. Aber:

Was soll ich sagen. Irgendwie scheint es ihr doch unangenehm
gewesen zu sein. Denn von dem Tag an, wurde der Satz zwar 
nicht sinnvoller, aber sie schafft es meistens selbstständig noch ein 
"Bitte" und "Danke" zu integrieren. Bin ich froh, dass meine Kinder das 
unaufgefordert machen - wäre auch noch schöner wenn nicht.
Offenbar legen andere Eltern nicht so viel Wert darauf.


Noch ein kleines Beispiel gefällig? Mein Sohn vergisst montags gerne
mal seine Sportsachen mit in die Schule zu nehmen. Jetzt nicht mehr -
da bin ich hinterher! Dass könnt ihr mir glauben! Dieser Umstand hat mehr
als ein Mal für Bluthochdruck bei mir gesorgt. Nämlich in Form eines
Eintrags seiner Sportlehrerin im Hausaufgabenheft. Nur zwei Worte.

(in rot)   Sportsachen fehlen!

Interessanter Eintrag, findet ihr nicht auch? Hot Button!
Zwei Gedanken sind sofort in meinem Kopf:

1. Artikel werden komplett überbewertet! Tja, ich meine sie unterrichtet
ausschließlich die 1. und 2. Klasse und soll den Kindern die deutsche
Grammatik näher bringen... soviel dazu! Subjekt, Prädikat, Objekt.
Wenn schon im Imperativ, dann heißt es 'Die Sportsachen fehlen!' DIE!!!

2. In meinem Kopf knalle ich die Hacken zusammen, salutiere und
brülle: 'Sir! - Jawoll! -Sir !' Mal gut, dass sie noch ein Ausrufezeichen
dahinter gesetzt hat, sonst hätte man ja irrtümlich annehmen können,
es handele sich um eine bloße Information an die Eltern.

Ich jedenfalls käme im Leben nicht auf die Idee, egal in welcher
Angelegenheit, an Jemanden in dieser Art und Weise heranzutreten.
Wie lange dauert es auch einen ordentlich Satz zu formulieren?
30 Sekunden? Ist das wirklich zuviel verlangt?


Und jetzt komme ich endlich zum Kern des Ganzen. Wieviel länger
dauert es denn nun Höflich zu sein. Wie viel Lebenszeit kann man
sparen, wenn man diese vermeintliche Überflüssigkeit einfach weglässt?
3 Minuten am Tag? Oder 5? Das ist in der Woche ungefähr ne halbe Stunde.
Im Monat immerhin Zwei Stunden. Aufs Jahr hochgerechnet 23 Stunden.

Fast einen ganzen Tag im Jahr müsste man dafür opfern. Ist es das wert?
Was meint ihr? Einen Tag im Jahr für ein freundliches Miteinander!
Einen Tag im Jahr für ein gutes Gefühl! Für die Chance
ins Gespräch zu kommen. Dem anderen Respekt entgegen zubringen.

Also ich zieh das durch! Da kenn ich nix! Das ist mir wichtig
und das werde ich auch so an meine Kinder weitergeben! Sollen
die anderen sich die Wortfetzen und Halbsätze um die Ohren hau´n!
Is mir doch egal! Ich mach einfach nicht mit! Ich bin raus!


Ein Hoch auf den Tag der Höflichkeiten! Aber euch brauche ich das
eigentlich nicht zu erzählen. Ich finde hier auf den Blogs geht es immer
ausgesprochen nett und höflich zu. Wahrscheinlich bin ich deswegen
so gerne hier - unter Gleichgesinnten! Lasst uns den Tag feiern! Jeden Tag!

Eigentlich wollte ich euch heute noch ein Buch vorstellen, aber meine
Finger haben einfach getippt, was der Kopf gedacht hat und gar nicht
mehr aufgehört. Also hab ich euch heute mal wieder an meinen
Gedanken teilhaben lassen und hoffe mein leidenschaftliches
Plädoyer für die die Höflichkeit war halbwegs unterhaltsam für euch.

Das Buch und die Orange-Collage kommen dann eben nächste Woche.
Eilt ja nicht. Wenigstens habe ich es aber noch geschafft meine
Freitagsblümchen in diesem Post unterzubringen.


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen

Verlinkt bei:
Karminrot - Samstagsplausch


"Notes of Berlin"


☺☺☺ Geht doch!

Dienstag, 12. April 2016

Familien Memory ♥ DIY

Kennt ihr das? Machmal sprudelt der 
Kopf über vor Ideen und manchmal
denkt man... hmmm... was will ich denn
heute überhaupt posten? Nicht, das ich 
keine Ideen hätte. Die gehen mir nie aus.

Alle gesammelt in meinem kleinen 
Blogbuch. Was Kreatives soll es sein.
Ist ja schließlich Creadienstag.
Was haben wir denn da alles?

Mines Zimmer zeigen. Noch nicht fertig!
Gästezimmer? Auch nicht ganz fertig!
Lernplaner für meine Tochter.
Bisher nur in meinem Kopf vorhanden.

Zu einigen Ideen fehlen Fotos.
Zu anderen habe ich Fotos, die gefallen
mir aber nicht. Schon ewig will ich euch 
was zeigen, das total praktisch ist und 
auch ganz schön - aber mega unfotogen.

Muss ich warscheinlich irgendwohin 
buckeln, wo das Licht besser ist. 
Überleg, überleg... haaa jetzt hab ich`s!

Ich zeige euch heute mein 
Familien Memory
Ich habe es zwar schon vor ein paar Jahren 
für meinen Sohn angefertigt aber es wird 
immer noch gerne damit gespielt.


Die ganze Familie ist mit von der Partie!
Die Omas und Opas, Kinder und Eltern.
Mine war damals noch fast ein Baby
und dieses Jahr kommt sie schon zur Schule.

Und mein Großer als Teenie mit Skaterfrisur
und jetzt... erwachsen. Einfach so.
Meine Güte! Wie schnell die Zeit vergeht!


So ein Memory ist ziemlich schnell
gemacht. Ihr sägt euch aus dünnem
Sperrholz kleine Platten zurecht.
Meine haben die Maße 5,5 x 5,5 cm.

Nach dem Zuschneiden, die Kanten 
schön glatt schleifen und ein wenig 
abrunden. Nun die Fotos so zuschneiden, 
dass sie an allen Seiten ungefähr 1 mm 
kleiner sind als das Holzplättchen.


 Aufkleben und dick mit Kleber für 
Serviettentechnik über den Rand es 
Bildes hinaus bestreichen, um so
das Foto zu versiegeln. 

Dann kann so ein Bild auch mal kurz im 
Mund landen oder mit Gatschehänden
angefasst und wieder abgewischt werden.


Die Idee finde ich nicht nur für 
kleine Kinder gut. Ich könnte mir
so ein Memory auch gut als Geschenk 
für eine Hochzeit, einen 18. Geburtstag
oder eine Silberhochzeit vorstellen.

Da sind der Fantasie keine Grenzen
gesetzt. Und schön verpackt in 
einer Blechdose oder so...
ist es eine schöne Überraschung.


Apropos Überraschung... ich hatte doch
meinen Eiersalat bei Nicole zum Thema 
"Rezepte mit Liebe zu Ostern" verlinkt.

Unter Allen die mitgemacht haben, hat
sie eine Dankeschön-Überraschung verlost.
Und ich war die Glückliche, die es 
bekommen hat. Darüber habe ich mich
super dolle gefreut. Vielen Dank!


Sie hat mir ein wunderschönes
Geschirrtuch, witzige Servietten,
leckere Pralinchen ( die schon aufge-
futtert sind) und eine Kochzeitung
mit leckeren Spargelrezepten geschickt.
Wo ich doch so ein Spargelfan bin!!!

Nun bin ich auch schon wieder am
Ende angelangt.  Macht euch eine
schöne Woche und bleibt gesund!


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen

Verlinkt bei:
Fotogruesse - Linkparty


"Notes of Berlin"


Warum eigentlich nur an die Kinder?


Freitag, 8. April 2016

Abgetaucht...

... im Ozeaneum in Stralsund.

Am Sonntag hatte ich euch ja schon 
von unserem Kurzurlaub in Stralsund
berichtet. Auch wenn wir viele Stunden
im Schwimmbad verbracht haben,
haben wir auch noch was anderes gesehen.

Donnerstag bummelten wir gemütlich
durch die wunderschöne Altstadt,
bei herrlichstem Sonnenschein und
am Sonntag waren wir im Ozeaneum.

Normalerweise macht es sich immer
schlecht mit dem Fotografieren wenn wir
 mit der ganzen Familien unterwegs sind.


Keiner hat Lust stundenlang auf mich zu 
warten bis ich endlich fertig bin.
Kann ich ja auch verstehen.

Ganz anders im Ozeaneum. Meine Kinder,
und insbesondere mein Sohn lieben Museen.
Ich war schon sehr verwundert, mit welcher 
Ausdauer er sich letztes Jahr im Louvre
jedes Bild angesehen hat. Im Ozeaneum
war es nicht anders - und ich hatte viel Zeit.


Wir hatten Glück, es war total leer!
Die Räume sind alle recht dunkel, aber 
wunderschön beleuchtet. Oft sah es so 
aus als würde die Sonne von oben durch
das Wasser brechen. Richtig schön.

Da kam mir auch die Idee, die Bilder
diesmal gleich in schwarz/weiß zu 
fotografieren und sie nicht später am
Computer nachzubearbeiten.


Also tauchen wir ab in eine, fast schon
unwirkliche, Unterwasserwelt. In real würden
mich ja keine 10 Pferde zum Tauchen ins 
Wasser bekommen. Erstens bin ich eine
absolute Frostbeule und zweitens, möchte 
ich gar nicht sooo nah an den Tieren sein.

Da ist es mir schon ganz recht, wenn noch 
eine schöne dicke Scheibe zwischen uns ist.
So kann ich es auch genießen ☺! 


Die Quallen sahen aus wie Röntgenbilder.
Oder ein Negativ. Quallen (hinter Glas)
haben so etwas Beruhigendes. Diese 
gleichmäßigen Bewegungen... 
da könnte ich stundenlang zusehen.


Manche sahen aus wie Tintentropfen in
einem Wasserglas oder Blei, wenn man 
es Silvester geschmolzen in kaltes Wasser
fallen lässt um daraus sein Omen fürs
neue Jahr zu lesen - macht ihr das auch?


Selbst Herr Krake wirft sich 
in Pose. Irgendwie ist es mir geglückt
dieses Bild zu machen - wie das Licht so durch
ihn durch scheint... Das ist mein Lieblingsbild!


Die Seepferdchen-Männer gehen 
schwanger, während es sich die Weibchen gut 
gehen lassen. Seepferdchen müsste man sein.


 Auf dem Rundgang kam man auch 
durch Räume wo es um Klimawandel
und die Verschmutzung der Meere ging.


Bei diesem Burschen möchte ich 
nicht "Nachts im Museum" sein ☺

Einige Exponate waren in Acrylblöcke gegossen. 
Mit dem Licht sah das schon echt toll aus! 


Besonders dieser Fisch mit seiner 
 Knollennase - zumindestes sieht es so aus.


Bevor es jetzt in die große Walhalle geht
werfen wir nochmal einen letzten Blick
unter die Meeresoberfläche.


 Schauen noch mal bei den Korallen
vorbei, die gemütlich in der Gruppe chillen.
Sind sie nicht schön!?


Der Riesenhai ist der Zweitgrößte Fisch 
der Erde. Da er auch in der Ostsee vorkommt,
beruhigt es euch vielleicht zu wissen, dass 
er sich ausschließlich von Plankton ernährt.


Das ist natürlich nur eine Nachbildung,
sah aber trotzdem gewaltig aus, wie er da
so über einem hing - immerhin 10 Meter lang.

Nun kommen wir zum letzten Punkt
des Rundgangs. Die Walhalle. Wirklich 
beeindruckend. Ein Raum, der sich zur Hälfte
 über 3 Etagen erstreckt. Die andere Seite ist also 
irrehoch. An der Decke hängen verschiedene
Nachbildungen von Walen. Auch von einem
34 Meter langen Blauwal, dem größten 
Säugetier der Erde. Schwerer als jeder 
Dinosaurier den es je gab.



Man kann sich auf Liegen legen, die im
Kreis aufgestellt sind und zu den Walen über
einem schauen. Das Lichtspiel täuscht vor
sich unter Wasser zu befinden und man 
kann den Gesängen der Buckelwale lauschen
oder dem tiefen Brummen der Blauwale.

Stellt euch vor, die Blauwale brummen so laut, 
dass sie sich über eine Entfernung verständigen
können, die soweit ist wie von England 
nach Spanien. Verrückt oder?

Damit endet unser Rundgang durch das 
Ozeaneum. Solltet ihr mal in Stralsund
sein, dürft ihr es auf keinen Fall verpassen.


Auch meine Freitagsblümchen zeige ich
euch heute mal im schwarz/weiß, damit der 
Post stimmig ist - also ab damit zu Helga.

Ich wünsche euch ein sonniges
und unternehmungslustiges Wochenende
und sei es nur bei der Gartenarbeit.


Liebe Grüße aus Berlin
Doreen


Verlinkt bei:


"Notes of Berlin"

 

Da war wohl jemand richtig sauer ☺!